Zwei Monate "lau" in Luxus-Hotel

Frankfurt
Betrug
Zwei Monate "lau" in Luxus-Hotel
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach einem monatelangen Aufenthalt in einem Frankfurter Luxus-Hotel ohne Bezahlung sind zwei Australier wegen gemeinschaftlichen Betrugs verurteilt worden. Das Amtsgericht Frankfurt sprach die beiden Geschäftsleute am Montag für schuldig. Der 37 Jahre alte Bankmanager erhielt eine Haftstrafe von einem Jahr und fünf Monaten. Sein Begleiter, ein 51-jähriger Ingenieur, muss für ein Jahr und acht Monate ins Gefängnis. Die beiden Männer hatten Anfang des Jahres über zwei Monate die Dienste der "Villa Kennedy" in Anspruch genommen und die dabei entstandene Rechnung in Höhe von 147.000 Euro nicht bezahlt.
Das Gericht ging davon aus, dass beide Männer nicht die Absicht hatten, die Hotelkosten zu begleichen, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wären. Mit der Höhe der Strafe blieb das Gericht deutlich unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die für die Männer bis zu drei Jahren Haft gefordert hatte.Zunächst logierten die Angeklagten laut Staatsanwaltschaft für einige Wochen in der 320 Quadratmeter großen "Präsidentensuite" für 3800 Euro pro Nacht. Als sie der Hotelleitung von einem "kurzfristigen Engpass" auf dem Konto erzählten, wurden sie in preiswertere Zimmer umquartiert. Sie nahmen auch die Dienste eines Catering-Unternehmens und des Hotel-Friseurs in Anspruch.Vor Gericht räumten beide Männer den Hotel-Aufenthalt und die offen gebliebene Rechnung ein. Beim Einchecken in die aufwendige Suite sei vereinbart worden, dass ein Geschäftspartner für die Kosten aufkomme. Angestellte des Hotels erklärten allerdings, von einer weiteren Person sei nie die Rede gewesen. Ohne Erfolg habe man versucht, die von den Angeklagten hinterlegten Kreditkarten bei dem Geldinstitut einzusetzen.